Dienstag, 15. März 2016

⚓ Seehundstation und Waloseum




Foto: Seehundstation Norddeich

 www.seehundstation-norddeich.de

Vorweg etwas das mir sehr am Herzen liegt.
Wenn ihr einen Seehund am Strand seht, geht bitte nicht hin und gebt ihm euer Fischbrötchen. Es reicht schon das die Möwen uns als wandelndes Buffet sehen, das müssen wir den Seehunden nicht auch noch beibringen. Auch wenn wir uns in ihrem Wohnzimmer aufhalten, müssen wir unser Essen nicht mit ihnen teilen.
Jetzt aber mal Spaß beiseite. Bitte haltet Abstand, wenn ihr euch unsicher seid, ruft die Seehundstation an. Die genauen Verhaltensweisen findet ihr hier im Flyer. 

Foto: Seehundstation Norddeich

Norddeich liegt ja im Nationalpark Wattenmeer und natürlich leben dort Seehunde. Leider passiert es immer wieder das kleine Seehunde von ihren Müttern getrennt werden, sei es aufgrund von Störungen durch Menschen, starken Strömungen, Stürmen oder auch durch einem Unfall der Mutter. Diese verwaisten kleinen Seehunde schreien dann laut nach ihrer Mutter. Deswegen auch der Name Heuler. Manchmal finden sie ihre Mama wieder, wenn nicht werden sie nach Norddeich gebracht. Das Team der Station, bestehend aus Profis und Freiwilligen, versorgt die Heuler des ganzen Niedersächsischen Wattenmeeres. Manchmal bis zu 150 Tiere in einer Geburtensaison.


In den Sommermonaten werden die verwaisten Seehunde dann erst in die Quarantäne im Waloseum gebracht, um dort durchgecheckt zu werden. Sie werden von Tierärzten untersucht. Und wenn sie gesund, ohne Verletzungen und ansteckende Krankheiten sind, werden sie in die Seehundstation gebracht. Dort werden sie aufgezogen, bis sie wieder in die große Freiheit können. Dafür müssen sie mindestens 25 kg wiegen und selbstständig sein. Im Meer füttert sie nämlich keiner mit der Hand.
Aber auch im Winter gibt es einiges zu sehen in der Station, da die Kegelrobben ihre Babys im Winter bekommen, finden (leider) auch sie ihren Weg nach Norddeich. Manchmal sind auch ein paar Halbstarke in der Station, die Verletzungen haben oder stark mit Parasiten befallen sind und versorgt werden, bis sie wieder Kraft fürs große weite Meer haben. Auf der Homepage kann man immer sehen, wieviele Heuler gerade in der Station und in der Quarantäne sind.

Foto: Seehundstation Norddeich

Die Seehundstation macht sehr wichtige Arbeit. Sie hilft den Kleinen sich auf ein Leben in freier Natur vorzubereiten, behandelt kranke und geschwächte Seehunde und gibt auch ihnen die Möglichkeit wieder in freier Wildbahn zu leben. Und was mit das Wichtigste ist : Aufklärungsarbeit. Sie hilft, die Menschen zu sensibilisieren, was den Umgang mit der Natur und dem Meer betrifft. Versucht den Kindern zu verdeutlichen das hinter einem Seehund mehr steckt als tolle Kulleraugen. Auch ich kann mir ein Ohhhhhhh nicht verkneifen, wenn sie mich so traurig anschauen, aber ich nehme das sehr ernst und erkunde trotzdem auch gerne die ganzen Räume mit Ausstellungen über das Watt, das Meer und das Leben der Seehunde. Wie schwimmt er, wie und was frisst er. Wie alt, wie groß, wie schnell ist er. Das alles und vieles mehr kann man in der Seehundstation lernen. Es ist wunderbar für Kinder, aber auch ich als Erwachsene kann mich nicht davon abhalten meine Hände in Löcher zu stecken und herauszufinden, wie sich ein Seehund anfühlt.


Foto: Seehundstation Norddeich

Es gibt spezielle Veranstaltungen für Gruppen, Familien und auch Euch.
Hier findet ihr alle Angebote.

www.seehundstation-norddeich.de/veranstaltungen
 
 
Das Waloseum


Foto: Seehundstation Norddeich


 http://www.seehundstation-norddeich.de/2014/seehundstation/waloseum/
  
Auch hier starte ich meinen Bericht mit etwas Humor. Wenn ihr das Waloseum besucht macht euch vorher schlau, was so ein Wal frisst. Ich meine, wann habt ihr schon mal die Möglichkeit einen Wal mit der Hand zu füttern?
Uuaarrggg natürlich nicht. 
   
Es gibt in Deutschland Gott sei Dank keine Wale mehr in Gefangenschaft, leider noch Delfine, aber das hat sich ja hoffentlich auch bald erledigt. Die Seehunde in der Seehundstation sind ja auch nur für einen "Kurzurlaub" dort.
Ich hab gedacht, ich höre nicht richtig als mir das Team erzählt hat, das wirklich Leute ins Waloseum kommen um einen echten Wal zu sehen und dann ziemlich erbost sind, weil sie "nur" ein Skelett zu sehen bekommen. Mir ist schleierhaft wie man überhaupt erwartet einen echten Wal zu sehen, wenn man die Größe des Gebäudes sieht. Da ist ja meine Badewanne größer. Und mal ganz davon abgesehen gehören Tiere nicht eingesperrt.
    
Naja, aber nun zu den Sachen, die man im Waloseum wirklich sehen und erleben kann. Wie bereits oben erwähnt ist im Waloseum die Quarantänestation der Seehunde. Ihr bekommt dort einen Einblick in die Versorgung und den Ablauf mit den Neuankömmlingen. Ihr könnt sie auch aus nächster Nähe durch verspiegelte Scheiben beobachten. Ihr seht sie, sie aber euch nicht. Also kann es schon mal sein das der kleine Fratz direkt an der Scheibe liegt und ihr ihn ganz nah beobachten könnt. Klopfen ist natürlich untersagt, ihr wollt die Kleinen ja nicht erschrecken.
   
Des Weiteren findet ihr natürlich das Walskelett, das in einer tollen Atmosphäre ausgestellt ist. Man hat das Gefühl unter Wasser zu sein und dem Walgesang zuzuhören. Das Skelett ist von einem 15 Meter langen Pottwal der 2003 vor Norderney gestrandet ist und leider nicht überlebt hat.
Ihr könnt Filme schauen in denen erklärt wird wie Wale jagen und noch vieles mehr über sie lernen. Es gibt auch Aquarien mit allerhand Tieren der Nordsee und eine Ausstellung mit Muscheln und Kleinstlebewesen des Meeres aller Arten.

Was ich besonders mag, ist das obere Geschoss, dort lernt man sooo viel über Vögel, warum Möwen auf dem Deich tanzen, wie welche Möwe aussieht und auch viele andere geflügelte Bewohner des Nationalparks Wattenmeer könnt ihr dort bestaunen.
Ihr müsst unbedingt ganz oben ins "Gebirge" gehen und den Film über die Vogelinsel Memmert anschauen.
 
Foto: Seehundstation Norddeich

Zum Waloseum gehört auch die Vogelpflegestation. Dort werden verwaiste Küken gepflegt, kranke Vögel behandelt und natürlich wird auch versucht diese Vögel wieder auszuwildern. Die Station arbeitet mit anderen zusammen. Die Station ist für Besucher nicht zugänglich, da die Vögel Ruhe brauchen und vor allem die natürliche "Angst" vorm Menschen behalten sollen. Zahme Vögel können in der Natur nicht lange überleben.
 
Das ist natürlich nicht alles. In einer Sonderausstellung findet ihr ein Radio. Ja ihr habt richtig gehört. Im Gebäude des Waloseum war in den Jahren von 1938 bis 1997 das Norddeich Radio. Das ist jetzt nicht so ein kleines Ding, was ihr in der Küche stehen habt. Das ist das, was das Signal zu euch in die Küche bringt. Also ziemlich groß mit einer riesigen Antenne. Früher war dieses Radio der einzige Kontakt der Seefahrer mit der Heimat.


Wenn ich demnächst wieder in Norddeich bin, werde ich wieder ein paar neue Bilder machen und euch vielleicht was neues von Waloseum oder der Seehundstation berichten. Ich hab so im Gefühl das, die lieben Leute dort sich bestimmt wieder etwas Neues einfallen lassen, von dem ich dann berichten kann.




Alles, was ihr braucht um euren Besuch zu planen, findet ihr hier.

http://www.seehundstation-norddeich.de/2014/seehundstation/besuch-planen/

Vielen Dank das ich die Bilder verwenden darf.
Alle Rechte der gekennzeichneten Bilder liegen bei der Seehundstation Norddeich.

AHOI ⚓ Eure Dani