Sonntag, 30. Oktober 2016

⚓ Stefan Wollschläger Frisenkunst (Buchrezension)


Ich muß gestehen ich schäme mich ein wenig. Stefan hatten mir Anfang des Jahres sein Buch geschickt und ich wollte unbedingt darüber berichten, weil es mir so gut gefallen hat. Dann kam der Streß der Arbeit dazwischen, meine Krankheit und dann auch noch meine Schreibfaulheit die mich manchmal überkommt.
Heute hat Stefan mich angeschrieben um mal hallo zu sagen und mir ist es wie Schuppen von den Augen gefallen. Meine Güte war das unangenehm. Aber jetzt habe ich mir endlich in den Arsch getreten und geschrieben.
Stefan Wollschläger kommt aus Osnabrück und Ostfriesenkunst ist sein erster richtiger Krimi. Vorher hat er eher Kurzgeschichten geschrieben. Er ist selbstpublisher und ist bei keinem Verlag.
Dieses Buch hat mir gut gefallen. Ich mag es Bücher zu lesen die in Orten / Städten spielen die ich kenne. So kann ich mich besser einfühlen und fühle mich mit der Geschichte verbunden. 


Der Roman spielt in der Kunstszene von Emden. Ein berühmter Maler wird an einer Meerbude aufgefunden. Dadurch das ihn so viele kennen, ist der Kreis der verdächtigen ziemlich groß. Ein Fan? Ein Neider? Die Kommissarin Diderike Dirks soll diesen Fall lösen. Bei ihren Ermittlungen kommt sie in Ostfriesland weit umher. Sie erfährt einiges über Kunst und die Machenschaften dahinter.
Der Mord ist perfekt ausgeübt, das macht ihr die Suche sehr schwer. Zusätzlich kommt ihre frühere Freundin, nach einer schweren Trennung zurück nach Ostfriesland und entpuppt sich als kleiner Klotz am Bein. Es werden viele Verdächtige gefunden und die wildesten Theorien aufgestellt. Aber am Ende kommt alles ganz anders.
Die Kommissarin Diederike Dirks, war mir erst etwas unsympathisch. So eintönig, farblos. Und ich habe mich sehr schwer mit dem Namen getan. Auch das oft ihr Nachname benutzt wird, hat es mir nicht leichter gemacht (da war in meinem Kopf immer ein Mann). Aber von Seite zu Seite gefiel sie mir besser, sie ist eine starke Frau die ihren Weg geht. Ein bißchen wie ich , Bodenständig, keine Tussi, Klamotten und Wertsachen sind nebensächlich. Sie zeigt auf einmal immer mehr Facetten und ist richtig sympathisch. Ganz im Gegensatz zu ihrer Freundin, die mir mit ihrer Tussigen Art schon ein wenig auf den imaginären Sack geht. Die aber irgendwie auch toll im Kontrast zu Diederike steht. 
Die Geschichte scheint irgendwie unlösbar, da es so viele Verdächtige gibt. Aber Dirks gibt nicht auf. Nachdem ich mir schon nach kurzer Zeit sicher war wer der Mörder ist, hat sie weitergesucht und sich nicht täuschen lassen. Am Ende kommt es wirklich komplett anders und ich war von dieser Wendung echt begeistert.


Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich kann es ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen.
Der Vergleich zu Klaus-Peter Wolf liegt na. Passt aber gar nicht. Es ist eine andere Schreibweise, ja fast eine andere Sprache.
Nicht so kaltblütig und brutal. Aber trotzdem mit großer Spannung die sich imme mehr aufbaut.





Stefan Wollschlägers Seite 

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